So leer war das Sieger-Foto selten: Weil nach sieben Stunden heißen Kampfes zwischen den 23 Teilnehmern sowohl Michael Röckenschuß als auch Bernhard Mildner gleich zwei Vereinsmeister-Titel gewinnen konnten, standen nach der Siegerehrung nur vier Spieler neben Abteilungsleiter Klaus Heimerl für das anschließende Foto bereit.
Der Vormittag stand zunächst im Zeichen des Doppels: Elf ausgeloste Mixed-Paarungen aus je einem Erwachsenen und einem Jugendlichen kämpften im Doppel-K.O.-System um den ersten Titel des Tages. Die beiden favorisierten Duos Michael Röckenschuß/Jonas Kuwatsch und Tim Krüger/Bernhard Mildner zogen erwartungsgemäß ins Finale ein, in dem sich erstere knapp durchsetzen konnten. Dritter wurde etwas überraschend das Doppel Dominik Chittka/Maximilian Meier.
Der junge Maximilian Meier, der erst seit November am Tischtennis-Training teilnimmt, war es dann auch, der am Nachmittag den ersten Einzel-Titel erringen konnte. Nachdem er bereits im Doppel grandios aufgespielt hatte, gewann er mit nur einem Satzverlust souverän den Wettbewerb der Jugend B-Klasse vor Damian Golpert und Benjamin Bemant.
In der Jugend A-Klasse, die wie alle Einzel-Wettbewerbe im Modus jeder-gegen-jeden gespielt wurde, konnte sich Bernhard Mildner im entscheidenden Spiel im fünften Satz gegen Benedikt Lamprecht durchsetzen und sich schließlich den Siegerpokal sichern. Dritter wurde Andreas Hille, der eigentlich favorisierte Vorjahressieger Johannes Lamprecht musste krankheitsbedingt auf den Zuschauerbänken Platz nehmen.
Die vier besten Jugendlichen traten gleichzeitig auch in der Herren B-Klasse an. Weil Bernhard Mildner dort alle Herren inklusive Favorit Andreas Schneider letztlich souverän bezwingen konnte, sicherte er sich den zweiten Pokal an diesem Tag. Schneider wurde Zweiter, Benedikt Lamprecht landete auf Rang drei.
In der Herren A-Klasse wiederum war das Feld so gut besetzt wie schon seit Jahren nicht mehr. Vorjahres-Sieger Dominik Chittka ging leicht favorisiert ins Rennen, doch gleich in der zweiten Runde musste er sich gegen den zuletzt in der Liga sehr stark aufspielenden Michael Röckenschuß mit 1:3 geschlagen geben. Dieses Spiel stellte sich im Nachhinein bereits als vorentscheidend heraus, verlor Röckenschuß doch im Verlauf des Turnieres nur noch einen weiteren Satz. Gerade rechtzeitig zu seinem letzten siegreichen Auftritt erschien dann auch sein familiärer Fanclub in der Halle und konnte seine Vereinsmeister-Premiere angemessen mit ihm feiern, auch wenn die unterlegenen Wettbewerber über die angeblichen Erfolgsfans lästerten.
Chittka gewann alle anderen Spiele und wurde souverän Zweiter vor Gery Seidel. Für Seidel, der nach langer Verletzungspause noch auf der Suche nach seiner früheren Form ist, war es beinahe die größere Leistung, dass er alle sechs Einzel an diesem Tag auch zu Ende spielen konnten. Allerdings graute es ihm schon vor dem zu erwartenden Muskelkater am nächsten Morgen.
Für Michael Röckenschuß wiederrum markiert dieser Vereinsmeister-Titel den vorläufigen Höhepunkt einer dreijährigen sportlichen Reise: Nach etwa 20 Jahren Tischtennis-Pause war er zunächst in der dritten Mannschaft eingestiegen, hatte sich in kürzester Zeit in die erste Mannschaft gespielt, hatte das Saisonabschluss- und sogar zweimal das Saisoneröffnungs-Turnier gewonnen, rückte zur aktuellen Rückrunde in der Liga ins erste Paarkreuz vor und trug sich nun auch in die Vereinsmeister-Annalen der Tischtennis-Abteilung ein. Nur um das allmählich deutlich durchhängende Pokal-Regal im Wohnzimmer der Familie Röckenschuß muss man sich demnächst wohl Sorgen machen.
Auf dem Foto v.l. Röckenschuß, Kuwatsch, Mildner, Abteilungsleiter Heimerl, vorne Meier.