Mit 27 Mannschaften ist die Mühldorfer TeG (Tennisgemeinschaft TC Mühldorf und TSV Mühldorf) in die Saison 2023 gestartet. Das allein ist schon großartig und es dürfte wenige Vereine außerhalb der größeren Städte geben, die da mithalten können.
Aber nicht nur Masse, sondern auch Klasse bieten die Mühldorfer Tennismannschaften, auch wenn nicht alle Mannschaften ihre Klasse halten konnten.
Mit sogar acht Jugendmannschaften war Mühldorf dieses Jahr vertreten. Die Buben und Mädchen waren mit großem Engagement und viel Freude bei der Sache. Die Midcourt-Mannschaft U 10 wurde ungeschlagen Meister in der Südliga 2. Ganz groß spielten die drei Bambinimannschaften U12 auf. Die Bambini 1 verloren in der Südliga 3 gar nur ein Match und wurden souverän Meister. Aber auch die Bambini 2 verloren nur drei Spiele und wurden ebenfalls überlegen Meister in der Südliga 5. Aber auch die anderen Mannschaften durften mit ihren durchaus guten Platzierungen zufrieden sein. Auf diese Erfolge in diesem Jahr dürfen die Kinder und Jugendlichen, aber auch die Verantwortlichen stolz sein.
Die Herren 1 konnten sich gegenüber dem letzten Jahr steigern erkämpften sich den dritten Tabellenplatz in der Südliga 1. Die Herren 2 in der Südliga 4 gingen nur am ersten Spieltag als Verlierer vom Platz. Sie schlugen sogar die Meistermannschaft von Altfraunhofen und mussten sich nur wegen der schlechteren Matchbilanz mit dem dritten Platz zufrieden geben. Auch die Herren 3 konnten mit ihrem Platz in der Tabellenmitte zufrieden sein.
Die erste Damenmannschaft konnte in ihrem zweiten Jahr in der Landesliga 2 nicht an ihre erfolgreiche Saison des letzten Jahres anknüpfen und muss wohl mit nur einem Sieg absteigen.
Für die Damen 30 war die Landesliga 1 doch zu stark, aber sie hatten bei ihren Spielen trotzdem immer ihren Spaß und werden sicher im nächsten Jahr in der Landesliga 2 wieder mitmischen.
Die Herren 40 konnten nach ihrem überraschenden Aufstieg in die Landesliga 2 in dieser Klasse gut mithalten. Die Liga war sehr ausgeglichen und die Mühldorfer waren unter den vier Mannschaften, die punktgleich hinter der Meistermannschaft Wacker München rangierten.
Die beiden Seniorenmannschaften in der Landesliga 2 (Herren 70 bzw. Herren 65) mussten viele verletzungsbedingte Ausfälle verkraften und landeten jeweils nur auf dem vorletzten Platz und müssen nach wohl nächstes Jahr eine Klasse tiefer aufschlagen.
Gespannt war man natürlich auf die Herren 30, die drei Mal hintereinander aufgestiegen waren und auch in der Bayernliga bestehen wollte. Bei dieser Mannschaft stimmt seit Jahren der Zusammenhalt und die Harmonie. Sie bereiteten sich im April mehrere Tage in Kroatien auf die Saison vor und waren auch sonst regelmäßig und voller Elan bei ihren wöchentlichen Trainingsstunden aktiv. Das Ziel war, den Klassenerhalt zu schaffen. Nachdem die ersten beiden Spiele gegen TC Wallerfing und den Vorjahresvizemeister TSV Kottern gleich deutlich gewonnen wurden, waren die Mühldorfer überzeugt, dass sie auch in dieser Klasse mithalten können. Nachdem der Klassenerhalt bereits durch den hohen Sie gegen den TV Feldkirchen gesichert war, konnten die Mühldorfer am letzten Spieltag locker und befreit gegen den Tabellenzweiten TC Siebentisch Augsburg aufspielen. Und auch dieses Spiel wurde an diesem extrem heißen Sommertag deutlich mit 7:2 gewonnen und am Ende der Saison waren es die Mühldorfer, die sich in ihrem ersten Jahr in der Bayernliga über die Vizemeisterschaft freuen durften und das war dann doch eine faustdicke Überraschung. Auch in diesem Jahr konnte man wieder beobachten, dass Tennis nicht nur Einzelsport, sondern auch in erheblichem Maße Teamsport ist. Bei den Einzeln unterstützten und feuerten sich die Spieler gegenseitig an. Und vor allem bei den Doppeln zeigte sich die Moral und der Charakter dieser Mannschaft. Egal ob es noch um etwas ging oder nicht, es wurde immer um jeden Punkt gekämpft. Zu dieser erneut tollen Saison kann man nur gratulieren.
Die Herren 50 wechselten in die Landesliga 1 zu den Herren 55. Die Mühldorfer konnten zu Beginn der Saison schlecht einschätzen, wie das Niveau in dieser Liga sein wird. Oberstes Ziel war wie in den letzten Jahren auch, wieder den Klassenerhalt zu schaffen. Nach zwei Siegen gegen TF Dachau und TSV Wolnzach und einer knappen 3:4 – Niederlage gegen die favorisierten Ismaninger konnte man diesbezüglich schon mal guter Dinge sein, zumal wie auch in den letzten Jahren schon Trainingsfleiß, Begeisterung und auch eine gewisse Lockerheit die Erfolgsgaranten war. Und diese Einstellung und das nötige Selbstbewusstsein waren wohl ausschlaggebend, auch die drei weiteren Begegnungen relativ deutlich zu gewinnen. So sollte es am letzten Spieltag gegen Moosburg zum Fernduell mit den punktgleichen Ismaningern kommen, die gegen den Tabellenletzten aus Dachau nach der Papierform die besseren Karten zu haben schienen. Aber die Ismaninger nahmen die Hitzeregelung in Anspruch und verlegten ihr Spiel auf den 30. Juli. Diese Regelung ist durchaus zu hinterfragen, vor allem dann wenn sie am letzten Spieltag gezogen wird, weil es dadurch zu Wettbewerbsverzerrungen kommen kann und das nicht nur, dass man sich an den Ergebnissen der anderen orientieren kann sondern auch eventuell noch auf Spieler*innen zurückgreifen kann, die am eigentlichen Spieltag nicht verfügbar gewesen wären. Aber seis drum, die Mühldorfer ließen sich dadurch nicht verunsichern und waren wild entschlossen, alles zu versuchen, mindestens 5:2 zu gewinnen. Bodo Tellkamp, Wolfgang Baierlein und Stefan Lechner sorgten mit ihren Zweisatzsiegen schon mal für ein ganz gutes Polster. Richard Denk musste sich im Match-Tiebreak knapp geschlagen geben. Und Stefan Schörghuber musste gegen den bis dahin noch ungeschlagenen und mit einer deutlich besseren LK süddeutschen Meister Martin Hobmeier antreten. Trotzdem konnte Schörghuber den ersten Satz für sich entscheiden, im zweiten Satz war allerdings nichts zu holen. So musste auch dieses Spitzenspiel im Match-Tiebreak entschieden werden und den konnte der Mühldorfer knapp mit 10:8 für sich entscheiden. Die beiden Doppel gingen an die Mühldorfer und somit war die Sensation perfekt. Die Mühldorfer konnten von den Ismaningern nicht mehr überflügelt werden und steigen als Meister der Landesliga 1 in die Bayernliga auf. Damit ist die TeG Mühldorf im nächsten Jahr mit zwei Mannschaften in der Bayernliga vertreten.
Bei den Kreismeisterschaften Altötting / Mühldorf standen sich im Finale der Herren mit Florian Hasl und Alex Kastenhuber zwei Spieler der erfolgreichen Mühldorfer Herren 30-Mannschaft gegenüber und Alex Kastenhuber konnte dieses Duell klar für sich entscheiden und somit erstmals die Kreismeisterschaft für sich entscheiden.
In Mühldorf kann man aktuell durchaus von einem Tennisboom sprechen. Weit mehr als hundert Jugendliche und Kinder beteiligen sich an den vielen verschiedenen Trainingsmöglichkeiten und großen Anklang bei Kindern und Eltern findet auch der wöchentlich stattfindende Tenniskindergarten, den Stefan Schörghuber initiiert hat. Auf den Plätzen geht es natürlich munter weiter und ein Höhepunkt in diesem Jahr werden dann noch die Stadtmeisterschaften sein, die sicher wieder viele Teilnehmer*innen und auch Zuschauer*innen anlocken werden.
Titelfoto: Werner Klöpper