ZUM SCHLUSS NOCH EIN AUSWÄRTSSIEG

Mühldorf – Zum Saisonfinale in der 2. Volleyball-Bundesliga griffen die Volleyballer des TSV Mühldorf noch einmal ganz tief in die Trickkiste. Gegen die GSVE Delitzsch spielten sich die Mühldorfer regelrecht in Rage, bejubelten am Ende einen knappen Fünf-Satz-Sieg. Dabei war an diesem Tag nicht alles optimal gelaufen.

Denn die Mühldorfer kamen mit ordentlicher Verspätung bei der nördlichsten Mannschaft der 2. Bundesliga Süd an. Ein Stau hatte einen Bus aufgehalten, weil sich ein schwerer Unfall auf der Autobahn ereignet hatte. Der Spielbeginn verzögerte sich damit um eine halbe Stunde. Während die Delitzscher sich bereits ausgiebig warm machen konnten, benötigten die Mühldorfer eine Weile bis sie auf Betriebstemperatur gekommen waren. Das Satzergebnis von 11:25 spricht Bände. „Man hat genau gemerkt, dass der Unfall nicht spurlos an den Jungs vorübergegangen ist“, fasst Chefcoach Michi Mayer diesen Satz zusammen.

Danach aber haben die Mühldorfer Moral bewiesen. “Ganz großes Kompliment, an die Spieler“, lobt Michi Mayer das Comeback der Mühldorfer in diesem zweiten Durchgang im Hexenkessel von Delitzsch. Mit 25:21 ging der Durchgang an Mühldorf, nachdem sich der Kapitän Tom Brandstetter regelrecht in Rage gespielt hatte.

Mühldorf spielte wie entfesselt, auch weil die beiden Mühldorfer Mittelblocker David Fecko und Lauritz Jastrow hoch konzentriert zu Werke gingen. In der Crunchtime, also in der Endphase des Satzes führte Delitzsch bereits mit 24:22, hatte alle Möglichkeiten, den Satz zuzumachen. Doch Mühldorf holte auf (23:24), bis eine diskussionswürdige Schiedsrichterentscheidung von Tina Gäbler die Entscheidung zum 25:23-Erfolg für die Hausherren aus Delitzsch herbeiführte. 

„Und auch jetzt ließen sich die Mühldorfer nicht aus der Ruhe bringen“, würdigt Mayer den Kampfwillen auf Mühldorfer Seite. Kilian Nennhuber war müde geworden, also brachte Mayer zu Beginn von Durchgang vier wieder Vähning ins Spiel. Und der begann gleich die Zügel in die Hand zu nehmen. Zur ersten technischen Auszeit führte Mühldorf (8:5). Zur zweiten dann nur noch mit 16:15. Den Unterschied machte ein beherztes Angreifen in der heißen Phase des Satzes, als die Mühldorfer nach einem 18:18 erst einmal auf 21:18 davon marschierten und sich dann auch nicht mehr den Satz nehmen ließen (25:22).

Völlig aus dem Häuschen wollten es die Mühldorfer im entscheidenden fünften Satz nun wissen. 4:1 führten die Innstäder, später auch noch mit 10:7. „Und dann passiert es uns, dass zwei Aufschläge der Delitzscher für uns unerreichbar über die Netzkante kullern. Plötzlich stand es nur noch 9:11 und dann sogar 11:11“, schiledert Mayer die aufregenden Momente. Den Matchball aber hatten dann die Mühldorfer. Beim 14:13 gelang Mühldorf noch eine Top-Abwehr, der Angriff erfolgte über Fabian Bartsch, doch der Ball bleibt im gegnerischen Block hängen. 14:14. Dann erneut die Chance für Mühldorfer bei einer 15:14-Führung. Diesmal machte es Bartsch dann besser: Er schlug auf und beendete die Partie mit einem Ass.

Grenzenloser Jubel war die Folge der Mühldorfer, die damit zwei weitere Punkte ihr Eigen nennen konnten, das Punktekonto von sieben auf neun erhöhen konnten. „Delitzsch tut die Niederlage jetzt richtig weh, weil das Team damit weiterhin unten drin steht, von Hammelburg noch überholt werden und damit immer noch absteigen kann“, analysiert Mayer die Tabellensituation. Er freut sich über das gute Ende an diesem Spieltag auf Seiten von Mühldorf: „Endlich haben wir mal das Glück auf unserer Seite gehabt. Und wir haben gezeigt: Wir sind deutlich stärker als es die Tabellenposition vorgibt. Das schafft ein gutes Gefühl!“

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