TSV Mühldorf Logo 3-farbig Volleyball

Zur TSV Mühldorf Hauptseite

TSV Mühldorf blockt den Tabellenführer runter

Wiedergutmachung nach Dachau-Debakel der Volleyballer geglückt

Mühldorf – Findet das Spiel statt oder muss es ausfallen? Der massive Wintereinbruch stellte auch die Volleyballer des TSV Mühldorf vor Probleme. Schließlich waren am Samstag sämtliche Spiele auf Bayern-Ebene abgesagt worden, im DVV sah man sich dazu allerdings nicht veranlasst. Also setzten sich die Spieler des VGF Marktredwitz in den Mannschaftsbus und fuhren in das drei Stunden entfernte Mühldorf. Die Straßenverhältnisse waren nicht das Problem. Die Gegenwehr der Mühldorfer allerdings schon. Denn die Truppe von Chefcoach Jürgen Wöls, die aktuell Platz zwei in der 3. Liga Ost belegt, fegte die Tabellenführer aus Franken mit 3:0 aus der Halle.

Ein 25:19, ein 25:21 und ein 25:19 gab es nach 81 Minuten zu bejubeln. Eine klare Sache also. Doch damit war nicht unbedingt zu rechnen, nachdem die Mühldorfer Volleyballer tags zuvor noch ziemlich schlimm unter die Räder gekommen waren. Beim Tabellendritten war die Partie nämlich ebenso schnell nach drei Sätzen vorbei. Das allerdings zugunsten der Dachauer, die mit 25:23, 25:12 und 25:20 drei wichtige Punkte auf Mühldorf gut machten. “Es war die Summe der Dinge”, fasste Coach Jürgen Wöls das Spiel zusammen. Wegen Schneefalls waren die Mühldofer erst spät in Dachau eingetroffen, um sich ordneltich vorzubereiten. Wöls war mit der Qualtität des Trainings nicht zufrieden, zwei Spieler hatten zwischenzeitlich ihren Fokus auf die Hochschulmeisterschaften gerichtet. Kurz: Freitag konnte man abhaken.

Umso besser lief es dann am Samstag in der eigenen Halle gegen die Marktredwitzer, die bis dato erst ein Spiel verloren hatten, aber zumindest immer mindestens einen Punkt mitgenommen hatten. Ziel von Coach Wöls war es die Marktredwitzer von Anfang an mit dem Aufschlag unter Druck zu setzen. Doch es dauerte, bis diese Taktik durchschlug. Bis zum 9:9 verlief die Partie in Satz eins ausgeglichen, beide Teams schenkten sich nichts. Immer wieder peitschte ein glänzend aufgelegter Moritz Wöls seine Angriffe ins gegnerische Feld, sensationell gut bedient von Zuspieler Felix Schinko. Erst mit den raffinierten Aufschlägen von Fabian Bartsch, der knallharte Aufschläge mit extrem kurzen Jumpfloats wechselnd zum Einsatz brachte, setzte sich Mühldorf ab (12:9). Sein Pendant über Außen, Kilian Nennhuber, tat es ihm gleich. Marktredwitz schien bei der Annahme entsprechend überfordert und die Mühldorfer, die auch glänzend abwehrten, holten sich Satz eins mit 25:19.

Die nächsten beiden Sätze sollten Zuspieler Felix Schinko gehören. Mit insgesamt 13 Aufschlägen im gesamten Spiel brachte er die Marktredwitzer zur Verzweiflung. Nicht etwa durch deren Härte, sondern durch Präzision sicherte Schinko auf diese Weise die Punkte. Immer wieder verlud Schinko auch den gegnerischen Block, den Rest erledigten seine Angreifer um Fabian Bartsch und Kilian Nennhuber. Flo Gschwendtner und David Fecko glänzten mit hervorragender Blockarbeit, darunter auch einige sogenannte “Kill-Blocks”. Gschwendtner war überhaupt in glänzender Verfassung, punktete auch mit seinem Aufschlag. Dass Spielertrainer Jan Liebscher am Ende Mühldorfs Mittelblocker zum MVP gekürt hat, war der verdiente Lohn. Liebscher war so ziemlich der einzige Marktredwitzer, der stabil seine Leistung abrufen konnte und als Linkshänder immer wieder die Abwehr der Mühldorfer forderte. Trotz seiner 46 Jahre zeigte Liebscher, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört.

17:13 führte Mühldorf bereits, als Trainer Wöls mit einem Doppelwechsel im zweiten Satz – Manuel Olliges für Moritz Wöls und Sebastian Dollinger für Felix Schinko – den Angriff der Mühldorfer mehr Gestaltungsmöglichkeiten geben wollte. Das führte diesmal nicht zum gewünschten Erfolg. Mühldorf wirkte verunsichert, Olliges hatte große Schwieirigkeiten, die nun unpräzisen ersten Bälle an den Mann zu bringen. Bei 17:17 folgte der Rückwechsel. Tatsächlich brachten dann Gschwendtner und Schinko mit Mini-Serien im Aufschlag die Mühldorfer wieder zurück auf die Siegerstraße (25:21).

Im dritten Satz dann hatten die Mühldorfer dann Startschwierigkeiten: Marktredwitz griff clever an, während es Mühldorf versäumte, den Abwehrriegel richtig zu platzieren. Und zu viele Angriffe von Moritz Wöls landeten im Aus. Schnell lag Mühldorf mit 1:5 im Hintertreffen. Schrittweise kämpfte sich Mühldorf wieder heran, ab dem sechsten Punkt schaffte Marktredwitz dann kein einziges Mal mehr, bei eigenem Aufschlag zu punkten. Zu stark die Annahme nun von Xander Mühlbauer, zu vielseitig auch das Zuspiel von Schinko, der seine Angreifer nach Belieben einsetzen konnte. Nennhuber und Schinko trugen mit ihren Aufschlägen ihr Übrigens dazu bei, dass Mühldorf nach einer halben Stunde den Satz und den Drei-Satz-Sieg unter Dach und Fach gebracht hatte (25:19).

Ein wichtiger Sieg der Mühldorfer, die mit den drei Punkten und nun 28 Zählern auf dem Konto weiter Anschluss zu Marktredwitz auf Platz eins (30 Punkte) halten können. Allerdings: Die Franken haben ein Spiel mehr absolviert. Hinter Mühldorf lauert aber auch Dachau mit 24 Punkten und wiederum einem Spiel weniger als Mühldorf. Es bleibt also weiter spannend. Zumal das Rückspiel gegen Marktredwitz nicht lange auf sich warten lässt. Am 9. Dezember geht es zunächst gegen die Donau Volleys aus Regensburg, bevor eine Woche später bereits die Fahrt nach Marktredwitz zum Rückspiel angetreten wird (16. Dezember).

Nach oben scrollen