Spannung bis zum Ende: Mühldorf dominiert und Dachau patzt

Mühldorf dominiert beim MTV München und bleibt Tabellenführer in der 3. Liga

Mühldorf – Die Meldung kam am Samstag um 19.54 Uhr im Fan-Chat des TSV Mühldorf: Dachau hatte mit 0:3 gegen die Donau-Volleys aus Regensburg verloren. Der unmittelbare Verfolger war also im Meisterschaftsrennen in der 3. Volleyball-Liga ins Straucheln geraten. Wenn nun Mühldorf den MTV München entsprechend besiegen würde, dann ergäbe das ein solides Punktepolster jetzt im Endspurt um die Meisterschaft und den möglichen Aufstieg in die 2. Liga.

Mühldorf war selbstbewusst nach München gefahren, wollte an die Leistung der Vorwoche anknüpfen, das sich als Sechs-Punkte-Wochenende herausgestellt hatte. Satz eins hat Fabian Wagner im Zuspiel begonnen. Zum einen wollte Trainer Jürgen Wöls Felix Schinko im Zuspiel schonen, der am Sonntag einen Bayernliga-Einsatz hatte. Zum anderen hatte sich im Training bereits abgezeichnet, dass Wagner die Blessuren in der Wade hinter sich gelassen hatte und voll einsatzfähig war. Moritz Wöls bekam ebenso Spielzeit, damit er sich nach seiner Schulterverletzung wieder “eingrooven” konnte, die zweite Außenannahmeposition besetzte Wöls mit Fabian Bartsch während er Hansi Kessler wieder über die Diagonalposition rangelassen hat. Über die Mitte waren David Fecko und Flo Gschwendtner gesetzt, als Libero schaute etatmäßig Xander Mühlbauer darauf, dass möglichst wenig Bälle auf dem Boden landeten.

Satz eins hat Mühldorf gut begonnen. Aus einer sehr guten Annahme heraus schafften die Mühldorfer ab dem Stand von 6:6 immer gleich das erste Side-Out, das heißt den Münchenern gelang es schlichtweg nicht, mit ihrem Aufschlag zu punkten. In der Crunchtime jedoch, als es jenweits der 20-Punkte-Marke ging, waren es die Mühldorfer, die sich immer mehr Luft verschafften, “weil wir sehr gut aufgeschlagen haben”, so Wöls. Erst Fabian Bartsch mit seinem Service, dann David Fecko. Ein relativ klares 25:19 war die Folge.

Doch Wöls spricht von einem unglaublich hohen Niveau. “Den Diagonalangreifer der Münchener, Jeremias Tschannerl, haben wir kaum in Griff bekommen.” Auf der anderen Seite aber standen auch drei Aufstellungsfehler auf Münchener Seite zu Buche, aus dem am Ende das deutliche Satzergebnis resultierte.

Moritz Wöls spielte wie entfesselt auf, sprang hoch, schlug hoch ab, teilweise über den Block. “Das ist wirklich sehr gut gelaufen”, so Wöls.

In Satz zwei aber konnten die Mühldorfer diese Vorteile nicht weiter ausspielen. “Wir sind sehr schnell ins Hintertreffen geraten”, sagt Wöls. Eine 5:3-Führung verkehrte sich zum 6:10-Rückstand, später sogar zum beinahe aussichtslosen 12:20-Rückstand. Der Grund: “Wir hatten große Schwierigkeiten, den Ball auf den Boden zu bringen”, analysiert Wöls. Der Gegner hatte plötzlich jeden Abwehrball und bei jedem Block seine Finger im Spiel. Wöls war klar, dass er etwas verändern muss und hat dann Kilian Nennhuber für Moritz Wöls eingewechselt. Die richtige Wahl: Denn die Konsequenz war, dass Kilian Nennhuber erst den Punkt gemacht hat, dann zum Aufschlag gekommen ist, sechs Dinger in Folge gemacht hat, und die Mühldorf den 12:20-Rückstand zum 22:23 umgedreht hat. Mit 27:25 hat Mühldorf den Satz zugemacht.

“Die Moral hat gestimmt”, erklärt Wöls den weiteren dominanten Spielverlauf, der allerdings auch von zwei Verletzungen auf Seiten des MTV München begleitet war. Beim 0:1 war erst Benjamin Thom umgeknickt und musste gegen Laurenz Stellwag ausgewechselt werden. Und bei 12:14 passierte dasselbe Malheur auch noch dem bis dato besten Münchner Spieler, Jeremias Tschannerl, für den dann Luis Brandt ins Spiel kam. Mühldorf zog sein Spiel durch, konservierte den zwei Punkte-Vorsprung bis zur Crunchtime und ließ danach nichts mehr anbrennen (25:21).

Mühldorf bleibt nach diesem klaren 3:0 Tabellenführer, nachdem sich Verfolger Dachau ein 0:3 gegen Regensburg geleistet hatte und nun mit einem Spiel weniger auf dem Konto nun schon sieben Punkte Rückstand auf Mühldorf hat. “Wir biegen jetzt auf die Zielgerade ein. Sechs Spiele haben wir noch, davon zwei Auswärtsspiel und vier daheim. Nächste Woche geht es zu Hause gegen Schwaig!” Diese Mannschaft ist aktuell Fünfter, hat am Wochenende 2:3 gegen VC DJK München verloren. Man hofft auf viele Zuschauer in der Berufsschulturnhalle (10. Februar/19 Uhr). “Und dann hoffen wir, auf die Zielgerade einbiegen zu können!”

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