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SIE HATTEN ES IN DER HAND

Mühldorf – Die Volleyballer des TSV Mühldorf haben in der 2. Bundesliga Süd das Glück nicht auf ihrer Seite. Im Heimspiel gegen Delitzsch vergaben sie eine Reihe von Satzbällen und verloren mit 1:3. Dabei musste sich auch der Trainer über Gebühr aufregen.

„Ich bin ratlos“, kommentiert ein überaus enttäuschter Michi Mayer, Trainer der ersten Herrenmannschaft des Volleyball-Zweitligisten TSV Mühldorf, die Niederlage gegen den GSVE Delitzsch. Dabei hatten sie mit 13 Satzbällen alle Chancen in ihrer Hand. Dass am Ende eine 1:3-Niederlage gegen Delitzsch stand, hätte keineswegs sein müssen.

Das Team aus Delitzsch war extrem stark in der Abwehr und sehr gut in der Annahme. Vor allem der erfahrene Mittelblocker Robert Karl nagelte ein ums andere Mal den Ball gnadenlos auf den Hallenboden. Aber es war keineswegs so, dass die Mühldorfer dem nichts entgegnen konnten. Im Gegenteil: Lange hat man das Team um Trainer Michi Mayer nicht mehr so engagiert spielen sehen, allen voran Fabian Bartsch, der am Ende zurecht MVP auf Mühldorfer Seite wurde.

Der GSVE Delitzsch hat es in dieser Saison geschafft, sich vom sieglosen Tabellenvorletzten nach vorne zu spielen. Nach zuletzt vier Erfolgen aus fünf Spielen richten sie also den Blick Richtung oberes Drittel der 2. Bundesliga Süd. Mit dem Sieg am gestrigen Sonntag gegen Mühldorf konnten die Mannen von Trainer Benedikt Bauer punktemäßig schon mit dem aktuellen Tabellenvierten aus Schwaig gleichziehen. Glücklos hingegen der TSV Mühldorf, der erst einen Saisonsieg auf dem Konto stehen hat und den gegen die Nachwuchsspieler der Youngstars Friedrichshafen. Die Mannschaft rangiert mit nur vier Punkten auf dem vorletzten Platz.

Als hätte sich alles gegen Mühldorf verschworen

Die Vorzeichen für die Mühldorfer standen bei dieser Partie aber gar nicht so schlecht. Der GSVE Delitzsch hat in der vergangenen Saison zweimal mit 0:3 gegen Mühldorf verloren. Nach eigener Aussage liegt ihnen die Spielweise der Mühldorfer nicht besonders. Und so gab es eine überaus spannende Begegnung. Ein Krimi in vier Sätzen, der 127 Minuten dauerte.

Der erste Satz begann bei beiden Teams etwas wackelig, aber dann fanden sie immer besser ins Spiel und bekämpften sich mit sehenswerten Angriffen und Abwehraktionen. Es blieb spannend bis zur Crunchtime. Und dann, als hätte sich alles gegen die Mühldorfer verschworen, bleibt ein Angriffsball an der Netzkante hängen, einen anderen Ball sahen die Schiedsrichter im Aus. Und dann zogen die Delitzscher mit 25:22 weg.

Der zweite Satz war ebenfalls an Hochspannung nicht zu überbieten. Bei 28:26 hatten die Mühldorfer den Satz eigentlich gewonnen. Doch die Schiedsrichterin überstimmte ihren Kollegen. Sie sah auf Mühldorfer Seite einen Spieler im Netz. Somit Gleichstand. Die Schiedsrichterentscheidung sorgte für Herzrasen bei vielen Zuschauern. Und das war nicht die einzige Entscheidung, die für Aufreger sorgte. Am Ende, nach einem harten Kampf auf Augenhöhe und zahlreichen Satzbällen für die Innstädter, ging der Satz an das gegnerische Team mit 36:38.

Auch Michi Mayer kassierte im Laufe der Partie eine rote Karte, weil er sich so aufregen musste: „Mich so aufzuregen war nicht richtig“, gesteht er nach dem Spiel. Zumal er mit der roten Karte auch einen unnötigen Punkt auf das Konto der Delitzscher schusterte. Schiedsrichter hin oder her: „In den ersten beiden Sätzen machen wir 58 Punkte und sind dann 0:2 hinten. Wir haben unglaublich gut dagegengehalten, in der Verlängerung gut angenommen, sicher aufgebaut – und dann wieder nichts. Wahnsinn“, kommentiert Mayer.

Was man den Spielern in jedem Fall zugute halten muss: Die Körpersprache war auch nach diesem sicher nicht leicht wegzusteckenden Satz weiter da. Es hieß „Mund abwischen“ und weiterkämpfen. Das wurde dann endlich im dritten Satz belohnt, in dem die Mühldorfer lange Zeit vorne lagen. Und auch wenn die Delitzscher noch einmal ausgleichen konnten, gewannen die Mühldorfer den Satz verdient mit 25:21.

Dass die Mannschaft dann im vierten Satz bei einer Führung von 19:13 den Satz wieder aus der Hand gab und nicht zumachen konnte, bleibt hingegen unerklärlich. Auch wenn so manche Entscheidung der Schiedsrichter für Kopfschütteln sorgte, hatten es die Mühldorfer selbst in der Hand. Vielleicht hätte auch der ein oder andere Spielerwechseln dem Verlauf gutgetan. Zuspieler Felix Schinko sowie Angreifer Moritz Wöls kamen nur für den ein oder anderen Aufschlag zum Zug.

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