Spannung pur in der 3. Liga: Schützenhilfe von VCO München und VSV Jena im Titelkampf
Mühldorf – Die Nachricht am Samstagabend um 20:41 Uhr im Fan-Chat des TSV Mühldorf war kurz und prägnat: “Gefällt mir sehr gut!” hatte der Abteilungsleiter der Volleyballer vom TSV Mühldorf geschrieben. Stefan Bartsch hatte sich nicht nur über den klaren 3:0-Sieg der Mühldorfer Volleyballer über den VC/DJK Amberg gefreut. Erfreut nahm er auch zur Kenntnis, dass der ASV Dachau II auch gegen den VSV Jena nicht über ein 2:3 hinaus gekommen war, nachdem er tags zuvor gegen den VCO München ebenfalls in fünf Sätzen verloren hatte. Das bedeutet: Mühldorf kann sich als Tabellenführer in der 3. Volleyball-Liga klar von Verfolger Dachau absetzen, hat nun acht Punkte Vorsprung und kann bereits den Sekt kalt stellen. Wenn alles gut läuft, könnte die Meisterschaft nächste Woche unter Dach und Fach sein.
Die Grundlage dafür sollte der Spieltag am Samstag beim VC/DJK Amberg sein. Denn gegen den Tabellenletzten, der bislang erst zwei Spiele gewinnen konnte, hatte Chefcoach Jürgen Wöls drei Punkte fest einkalkuliert. “Wir haben sie tatsächlich einfach abgefertigt”, fasst Wöls das souveräne 3:0 (25:16/25:12/25:12) zusammen. Aber so leicht taten sich die Mühldorfer anfangs nicht: “Die Problematik war, konzentriert zu bleiben. Amberg steht formal bereits als Absteiger fest. Man hat bereits beim Einschlagen gesehen, dass da kaum Druck da war, dass die Leidenschaft fehlte”, so Wöls weiter. Dazu kam, dass Spielertrainer Florian Birner krank war, nicht aktiv als Spieler ins Spielgeschehen eingreifen konnte.
Zu Beginn der Partie ließ sich die Mühldorfer Mannschaft, die mit nur sieben Spielern angereits war, in diesen Strudel runterziehen: “Bis zum 10:10 haben wir nicht wirklich gut aufgeschlagen. Danach aber haben wir beschlossen, klar durchzuspielen!” Mühldorf hat den Aufschlagdruck vergrößert, sieben Mal schlug Fabian Bartsch auf, um auf 20:11 davon zu eilen. Der Widerstand der Hausherren aus Amberg war gebrochen. “Die Mannschaft ist komplett in sich zusammengebrochen”, erzählt Trainer Wöls hinterher. Mit 16:25 kamen die Gastgeber unter die Räder.
Hatte der Mühldorfer Trainer zu Beginn auf Fabian Bartsch und Kilian Nennhuber über die Außenposition gesetzt sowie auf Florian Gschwendtner und David Fecko über die Mitte, Moritz Wöls über Diagonal und auf Felix Schinko im Zuspiel, stellte er bereits in Satz zwei um. Der Ex-Amberger Fecko machte Platz für Jakob Gilles, Bartsch und Wöls griffen über die Außenposition an, Kilian Nennhuber wechselte stattdessen auf die Diagonalposition. “Danach ist es Rucki-Zucki weitergegangen”, fasst Wöls den weiteren Spielverlauf zusammen. Mit 25:12 und 25:12 war Sieg Nummer 17 nach nur knapp einer Stunde Spielzeit eingetütet. “Die Mannschaft war weder im Block, noch im Aufschlag zu halten”, freute sich Trainer Wöls entsprechend.
Und jetzt beginnt die Rechnerei: Sollte Dachau sein nächstes Spiel in Marktredwitz mit höchstens 1:3 verlieren und Mühldorf sein Spiel am Samstag, 24. März, gegen Regensburg mit maximal einem Satzverlust gewinnen, können die Innstädter bereits die Sektkorken knallen lassen. Aber Wöls warnt: “Regensburg muss man erst einmal schlagen, die haben auch Dachau in die Knie gezwungen.” Und am 8. März wird zu Hause der VCO München erwartet, der am Freitag Dachau ebenfalls bezwungen hat. Leicht wird es also nicht.