TSV-Volleyballer beim Rückspiel gegen Marktredwitz mit Startschwierigkeiten
Mühldorf – Sekt statt Selters: An Silvester stoßen die Volleyballer des TSV Mühldorf als Tabellenführer auf den Jahreswechsel an. Denn das erste Rückspiel der Saison, ausgerechnet gegen den härtesten Konkurrenten um die Meisterschaft, sicherte sich der TSV Mühldorf nach einer beeindruckenden Partie für sich. Mit 3:1 (23:25/25:22/25:18/25:21) schlug die Truppe von Chefcoach Jürgen Wöls das Team aus Franken.
Dass es am Ende für einen Sieg reichen würde, das war am Anfang nicht zu erhoffen. Der erste Satz lief nicht nämlich nicht so wie geplant. “Vielleicht ein Stück weit von der lautstarken Kulisse in der Rewatz-Arena verunsichern lassen!”, so Trainer Wöls. Die Halle war gut gefüllt und die Maerktredwitzer wollten sich für das klare 0:3 im Hinspiel in Mühldorf revanchieren. Überrascht waren die Mühldorfer dann aber darüber, dass Jan Liebscher nicht gespielt hat. Beim Hinspiel noch ein solider Angreifer auf der Diagonalposition, stand der Spielertrainer der Franken dieses Mal als Libero auf dem Spielberichtsbogen. Gespielt hat er allerdings keinen Punkt, stattdessen konzentrierte sich der 47-Jährige voll aufs Coaching.
Relativ schnell war klar, welchen Matchplan die Gastgeber aus Franken verfolgen würden. “In Mühldorf haben sie tendenzell immer auf unseren Libero Xander Mühlbauer aufgeschlagen. Am Samstag jedoch haben sie versucht, die Aufschläge auf unsere Angreifer zu bringen und dadurch unsere Angriffsoptionen zu schmälern”, so Wöls. Das hat dann auch ganz gut geklappt im ersten Satz. Die Außenangreifer des TSV Fabian Bartsch und Kilian Nennhuber hatten Mühe, ins Spiel zu kommen. Ständig führte Marktredwitz, nachdem es bis zum 8:8 noch ziemlich ausgelichen war. Thomas Houda und der Mittelblocker und spätere MVP Petr Zakovsky konnten dann die Gastgeber mit ihren Aufschlägen in Front bringen (20:16), weil es die Mühldorf bis dato nicht geschafft haben, über den Block entscheidend einzugreifen. Die Aufschläge seien noch ganz okay gewesen, sagt Wöls. Moritz Wöls konnte zwar noch auf 23:23 gleichziehen mit seinem Aufschlag. Dann ein Tusch im Block, danach ein Fehler und der erste Satz war weg. 1:0 für Marktredwitz (25:23).
“Danach haben wir beschlossen, dass wir stärker sind und uns langsam eingegroovt!” Mitte des zweiten Satzes, es stand 14:14, haben die Mühldorfer dann auch tatsächlich das Spiel gedreht. Kilian Nennhuber griff beim Aufschlag in die Trickkiste, schaffte mit seinem Service die 18:16-Führung, die der für Flo Gschwendtner beim Stand von 19:17 eingewechselte Patze Brunner auf 22:17 ausbaute. “Auch das Zuspiel von Felix Schinko ist viel variabler geworden und so konnten wir auch im Angriff mehr punkten.”
Bei aller Freude dann auch ein Stück Wehmut: Eine alte Kapselverletzung machte sich bei Kilian Nennhuber bemerkbar, er war in der Annahme gehemmt und konnte nicht mehr so aggressiv blocken. Wöls reagierte, brachte Sohnemann Moritz auf der Außenposition. Der Mut des Trainers wurde damit belohnt, dass Mühldorf das Spiel immer mehr dominierte, die Sätze drei und vier mit 25:18 und 25:20 relativ deutlich an Mühldorf gingen.
Fabian Bartsch, Patrick Brunner und Felix Schinko haben unglaublich gut aufgeschlagen, lobte Wöls nach der Partie die drei Mühldorfer. “Und Moritz Wöls war im Angriff nicht zu halten!” Zurecht holte sich der 18-Jährige den MVP-Titel, weil er auch im Block seinen Mannstand. Dazu kam noch, dass Felix plötzlich nur noch Ein-Mann-Blocks hatte und David Fecko fast jeden Block hatte. “Marktredwitz ist quasi nicht mehr durchgekommen”, bilanziert Wöls, der vor allem die starke Mannschaftsleistung hervorhebt, die letztlich eine verdiente Tabellenführung zur Folge habe.
Dachau hat sich im Parallelspiel drei Punkte gegen Eibelstadt gesichert, bleibt damit mit 33 Punkten und einen Punkt hinter Tabellenführer Mühldorf auf Tuchfühlung. “Allerdings ist jetzt aus einem Dreikampf ein Zweikampf geworden”, kommentiert Wöls die 30 Punkte auf der Habenseite vom VGF Marktredwitz, der damit den Platz mit Dachau II tauschte. Jetzt ist erst einmal Weihnachtspause angesagt, bevor es am 13. Januar zu Hause weiter geht gegen Jena.