Mühldorf – Das letzte Mal in den Bus steigen und ab geht’s für die Volleyballer des TSV Mühldorf zum letzten Auswärtsspiel der Saison. Und das dürfte auch das letzte Auswärtsspiel für längere Zeit in der 2. Bundesliga sein. Denn Mühldorf steht bereits als Aufsteiger fest. Als Tabellenvorletzter gilt es jetzt, zumindest noch etwas Punkte-Kosmetik zu betreiben. Denn lediglich magere sieben Zähler stehen bei den Mühldorfern auf der Habenseite nach 22 absolvierten Spielen. Ob es die Truppe um Chefcoach Michi Mayer noch schafft, zweistellig die Saison zu beenden?
Wenn es nach dem Trainer der Bayern ginge, dann auf jeden Fall. Und da spricht nicht nur die grenzenlose Zuversicht, die der 43-Jährige von Beginn einer letztlich verkorksten Saison an für sein Team proklamiert. Diesmal gibt ihm sogar die Statistik recht. “In Delitzsch haben wir noch nie verloren. Beide Spiele der vergangenen beiden Jahre haben wir mit jeweils 3:0 gewonnen. Und so bin ich diesmal guter Hoffnung, dass wir mit einem Sieg nach Hause fahren.”
Prinzipiell handle es sich bei Delitzsch um eine Mannschaft, die den Mühldorfern liege, sagt Mayer, der vor allem auf seine Mittelblocker Lauritz Jastrow, David Fecko und Flo Gschwendtner baut. “Auch die Brandstetter-Brüder haben im Training Vollgas gegeben. Fabian Bartsch sowieso. Das Training war zumindest sehr gut.” Klingt positiv, doch Michi Mayer verhehlt nicht, dass die Jugendspieler diesmal nicht das Trainingspensum mitgehen konnten. Kilian Nennhuber, Fritz Vähning, James Feuchtgruber, Moritz Wöls und Felix Schinko waren nämlich über die Osterfeiertage bei einem stark besetzten Turnier im italienischen Pordenone unterwegs, um sich fit für die anstehenden Meisterschaften der U18 und der U20 – Letztere findet am 13. und 14. Mai in Mühldorf statt – zu machen. Bei dem sehr stark besetzten Turnier mit einigen Nationalteams und insgesamt 24 Top-Mannschaften aus der ganzen Welt, belegte das Mühldorfer Team am Ende einen guten 14. Rang. Mit Fritz Vähning und Moritz Wöls fehlten beim TSV allerdings zwei Leistungsträger, die für Deutschland 2 an den Start gingen und sich mit der Bundesauswahl den 9. Rang sicherten. Italien gewann die Konkurrenz der Jahrgänge 2004 und Jünger am Ende vor Ägypten, Modena und Deutschland 1.
Die Spiele in Pordenone waren anstrengend. Nicht alle Jugendspieler werden also am Wochenende zur Verfügung stehen, wenn Mühldorf beim nördlichsten Team der 2. Bundesliga antritt. Doch Mayer rechnet dennoch mit einem Sieg, wenn auch mit Abstrichen: “Ich denke, es geht 3:1 aus!”, so Mayers Prognose für die Partie gegen das Team Delitzsch (26 Punkte), das sich als Zehnter in der Tabelle nur zwei Plätze über Mühldorf befindet, und ebenso wie Hammelburg auf Rang elf (25 Punkte) noch um den Klassenerhalt zittern muss. Denn insgesamt steigen zwei Teams ab. Die Tabellenletzten, die YoungStars aus Friedrichshafen, trifft es nicht, da sie als Jugendmannschaft eines Jugendstützpunktes ein Sonderspielrecht haben, um Erfahrung in der 2. Liga zu sammeln. Mühldorf steht bereits als Aufsteiger fest, kann aber mit einem Sieg gegen Delitzsch die Tabellensituation noch ordentlich durcheinanderwirbeln und Hammelburg einen Vorteil im Hinblick auf den Saisonendspurt bescheren. Hammelburg muss allerdings zeitgleich gegen Kriftel gewinnen und nächste Woche dann gegen die Blue Volleys aus Gotha punkten, während es Delitzsch gegen die Tabellensechsten aus Schwaig zu tun haben wird.