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Meisterhafte Volleyball-Herren: TSV Mühldorf feiert einen Erfolg nach dem anderen

Die Volleyballer des TSV Mühldorf haben als Meister den direkten Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga geschafft. Abteilungsleiter Stefan Bartsch spricht über die großen Herausforderungen, die jetzt auf die Abteilung zukommen.

Mühldorf – Noch Wochen vor Beginn der Saison war nicht klar, ob die Mühldorfer überhaupt eine schlagkräftige Truppe zusammenbringen würden. Die Mühldorfer Volleyballer haben es geschafft und legten eine überzeugende Saison in der 3. Liga hin. Im Interview lässt Abteilungsleiter Stefan Bartsch die Saison Revue passieren.

Drei Spieltage vor dem Saisonende die Meisterschaft gefeiert. Hätten Sie mit einer so schnellen Entscheidung gerechnet?

Stefan Bartsch: Nein, damit war definitiv nicht zu rechnen. Ich hatte mich eher auf einen Kampf bis zum Saisonende eingestellt. Dass es zum Showdown am letzten Spieltag gegen Dachau geht. Jetzt ist es natürlich wesentlich angenehmer, in dieses Spiel zu gehen, weil Dachau sicherlich noch den ein oder anderen Trumpf aus deren Erstligamannschaft im Ärmel gehabt hätte. Für uns bedeutet die frühe Entscheidung um den Aufstieg vier Wochen mehr Zeit für die Planung der neuen Saison.

Noch Wochen vor der Saison war nicht klar, ob die Mühldorfer überhaupt eine schlagkräftige Truppe für die 3. Liga zusammenbringen. Und jetzt dieser Erfolg. Wie war das möglich?

Bartsch: Das war tatsächlich ein Problem, positionsbezogen, vor allem Mittelblocker haben uns gefehlt. Nach dem Ende der vergangenen Saison hatten wir nur vier feste Zusagen von Spielern der ersten Mannschaft. Sportdirektor Stephan Schinko war hier sehr engagiert. In die Karten gespielt hat ihm dabei das Engagement von Jugendleiter Jürgen Wöls, der sich bereit erklärt hatte, die Mannschaft zu trainieren und zu coachen. Wir haben versucht, die Lücken mit internen Lösungen zu füllen. Und das hat sehr gut geklappt. Was besonders wichtig war: Das Team hinter dem Team hat gepasst, Teammanager Tom Gailer, Fredo Böcker mit seinem Aufbauteam, die Co-Trainer Sebastian Dollinger und Michi Rosenegger, Mannschaftsarzt Norbert Richter und vor allem unsere Physio Heidi Häglsperger. Dadurch konnten sich Schinko und Cheftrainer Wöls zu 100 Prozent auf die Mannschaft konzentrieren.

Würden Sie sagen, dass die Mannschaft in der 2. Bundesliga bestehen kann? Oder sieht man sich nach einem Brecher am Netz um, der das Team verstärken kann?

Bartsch: Vom Grundsatz her kann man sagen, dass die meisten Spieler auf jeden Fall zweitligatauglich sind, weil sie auch über die entsprechende Erfahrung verfügen, das körperliche, aber vor allem auch das mentale Rüstzeug mitbringen. Auf die zweite Liga muss man sich zu 100 Prozent einlassen, das geht nicht mal so eben nebenher. Wir müssen nur abwarten, wer im nächsten Jahr noch alles mit dabei ist. Die Leute sind jung, einige machen erst ihr Abitur, ziehen vielleicht zum Studieren weg. Es gibt Väter, die Einschränkungen familiärer Art haben, andere wollen den Aufwand vielleicht nicht treiben. Das sind alles Faktoren, die man berücksichtigen muss. Die Gespräche mit den Spielern haben nun, wo Planungssicherheit besteht, begonnen. Wenn das Team zusammen bleiben könnte, dann kann es nur mit marginalen Änderungen in der 2. Liga bestehen. Die Gespräche sollen auf einer breiten Basis stehen.

Chefcoach Jürgen Wöls hatte von Beginn an erklärt, dass er diesen Posten nur für die Dauer einer Saison übernehmen wird. Diese ist jetzt rum. Hat er seine Meinung geändert?

Bartsch: Er hat definitiv gesagt, dass er es nur ein Jahr macht, und das bleibt auch so. Die Volleyballabteilung ist ihm zu großen Dank verpflichtet, weil er für diese Saison viele andere Dinge hinten angestellt hat. Davon abgesehen, dass er einen Super-Job gemacht hat: Er fehlt an anderer Stelle, als Jugendleiter geht er uns schon brutal ab. Und so sehe ich die Entwicklung mit einem weinenden und lachenden Auge. Die Bemühungen, einen Nachfolger als Cheftrainer zu finden, laufen schon seit Mitte Januar. Es gibt viele Gespräche. Ich hoffe, dass bis Ende März etwas spruchreif ist.

Was hat Sie als Abteilungsleiter mit Blick auf die Saison am meisten überrascht?

Bartsch: Dass die komplette Spielzeit sehr homogen und harmonisch über die Bühne gegangen ist. Der Vorteil war, dass Trainer Wöls die Strukturen im gesamten Herrenbereich mit aufgebaut hat und demzufolge auch kennt. Die gute Vernetzung zur 2. Mannschaft hat uns viel geholfen. Vor allem die jungen Spieler hatten zu Beginn der Saison noch nicht die erforderliche Konstanz, haben sich dann aber in einem ungeahnten Tempo gesteigert. Schneller, als ich vermutet hätte. Die Spieler der zweiten Mannschaft haben sich regelmäßiger am Herren 1-Training beteiligt, die Synergien für beide Teams waren beeindruckend.

Wie meinen Sie das konkret?

Bartsch: Im Mai 2023 hatten wir uns getroffen, um die Saison vorzubereiten. Damals hatten wir den Kapitän Thomas Brandstetter fest eingeplant. Umso schwieriger war es dann, dass er ziemlich früh verletzungsbedingt ausgefallen ist. Wenn das schon im Mai der Fall gewesen wäre, dann hätten sich vielleicht weitere Planungen erübrigt. Doch unser Mut wurde belohnt. Wir haben den Ausfall kompensiert, nicht zuletzt deswegen, weil die Nachwuchsspieler unter den Fittichen von Trainer Jogi Tille über sich hinaus gewachsen sind. Junge hungrige Spieler, das Ganze gewürzt mit dem Schwung der älteren und erfahreneren Spielern. Das hat einfach gut zusammen gepasst. Ein Fabian Wagner, ein Spieler, der mit über 100 MVP-Medaillen in der zweiten Liga ausgezeichnet ist, zum Beispiel hat zwar nicht so viel gespielt, aber viel Knowhow in die Mannschaft und vor allem bei den jungen Zuspielern einfließen lassen, sich selbst hat er dabei zurückgestellt. Das Gleiche gilt für Johannes Kessler, der uns in höchster Not, nach dem Ausfall von Tom und Moritz Wöls, uneigennützig geholfen hat. 

Die Fans des TSV Mühldorf sind beeindruckt von Fabian Bartsch, der mit neun MVP-Ehrungen als bester Spieler der 3. Liga einen Spitzenplatz einnimmt. Welche Rolle hat er im Team eingenommen?

Bartsch: Fabian Bartsch verlor in den Spielen kein einziges Mal ein schlechtes Wort, wenn es mal nicht so gelaufen ist. Er denkt immer an den nächsten Punkt, analysiert unglaublich gut und hilft den jüngeren Spielern. Das hat die Entwicklung der jungen Spieler beschleunigt. Mit welcher Souveränität jetzt ein Kilian Nennhuber, Moritz Wöls und Felix Schinko auftreten, ist schon bemerkenswert.

Weiter geht es in der aktuellen Saison mit einem Heimspiel am Freitag, 8. März. Um 20 Uhr kommt dann der Tabellenvorletzte VCO München in die Mühldorfer Berufsschulhalle. Der Eintritt ist frei.

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