Mühldorf – Das war eine Riesen-Watsch‘n, die sich die Bundesliga-Volleyballer des TSV Mühldorf da beim Tabellenzweiten eingefangen haben. Mit 0:3 ging die Truppe um Coach Alejandro Kolevich gegen den TuS Kriftel unter. Zu stark waren die Krifteler, beim 10:25, 11:25 und 17:25 hatte auch Mühldorf nicht den Hauch einer Chance.
Das lag in erster Linie daran, dass Mühldorf ersatzgeschwächt angereist war. Angreifer Fabian Bartsch und Mittelblocker Moritz Schreiber haben Grippe. An ihrer Stelle rückte Rookie Luca Meindl neben Connor Finnie als Mittelblocker nach, Kilian Nennhuber und Tom Brandstetter sollten es über die Außenposition richten, Hansi Kessler über die Diagonale. Bis zum 5:6 ging noch alles gut, doch spätestens, nachdem Tobias Thiel zum Aufschlag kam, trennte sich die Spreu vom Weizen.
Der überragende Zuspieler servierte vier Hammeraufschläge, Mühldorf war überfordert mit der Annahme, Zuspieler Felix Schinko musste viel Laufarbeit leisten, um den Ball irgendwie ans Netz zu kommen. Doch spätestens dann griff der Krifteler Block, Mühldorf fand kein Rezept gegen die langen Arme der Büchi-Brüder Philipp (Mitte) und Marius (Diagonal).
Überhaupt war es wieder Marius Büchi, der seinem MVP-Ruf gerecht wurde, indem er einen Angriff nach dem anderen den Mühldorfern um die Ohren schlug. „Das war einfach alles nur furchtbar schlecht. Und dann hatten wir noch pures Pech an den Fingern kleben“, schimpfte Sportdirektor Stephan Schinko nach dem Spiel. Kaum ein Block, den die Mühldorfer hätten feiern können. Der Angriff zu brav, der Aufschlag fehleranfällig. 10:25 im ersten, 11:25 im zweiten Satz. Mühldorf wurde regelrecht überfahren.
Die Hoffnungen, dass Mühldorf nun aufwachen würde, trübten dann sehr schnell die beiden Büchis ein. Zweimal im Block (Marius), einmal im Angriff (Philipp) und dann auch noch zwei Asse von Marius Büchi: So schnell konnten die Mühldorfer gar nicht schauen und schon lagen sie mit 2:5 gegen die Büchis zurück. Mühldorf steckte aber nicht den Kopf in den Sand. Youngster Luca Meindl konnte sich sogar über einen Kill-Block zum 5:6 freuen, doch kontinuierlich bauten die Krifteler ihren Vorsprung aus.
Sämtliche Aufschläge der Mühldorfer gingen ins Leere: Entweder sie landeten im Aus oder Kriftel schaffte sofort den Sideout. Bei Annahme Mühldorf fehlte den Oberbayern im Gegenzug die Präzision oder das Glück am Netz. Angriffe kamen nicht ins Ziel, Kriftel hingegen spielte fehlerlos. Das 25:17 war die Folge.
Einen kleinen Trost gab es zumindest für Libero Xander Mühlbauer, der seine aufsteigende Form der letzten Wochen mit der Ernennung zum MVP belohnt bekam. Auf Krifteler Seite machte Marius Büchi einen weiteren Riesenschritt in Richtung bester Spieler der Liga. Denn Kolevichs Ernennung zum wertvollsten Spieler war Büchis achte Medaille.