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Jung, wild und unglaublich effektiv: Mühldorf zerlegt SV Schwaig

Mühldorf – Die Jugend wird’s schon richten. Das war die Hoffnung von Trainer Jürgen Wöls, als sich der Volleyball-Tross vom TSV Mühldorf auf den Weg nach Schwaig machte. Es galt, die Tabellenführung zu verteidigen, doch musste der TSV auf zwei wichtige Spieler verzichten. Tom Brandstetter war wegen Rückenproblemen ausgefallen. Und David Fecko konnte aus familiären Gründen nicht mitfahren. Stattdessen mit dabei: Fünf Jugendspieler, die bereits bei der Deutschen Meisterschaft der U20 als Vize-Meister von sich reden gemacht hatten. Sie alle überzeugten auch beim klaren 3:0 gegen den Tabellenachten.

Von einem “grandiosenSieg” sprach Mühldorfs Chefcoach nach dem Spiel, der neben der für die Auswärtsspiele festen Stammformation auch Fabian Wagner mit dabei hatte. Nach dem Bayernliga-Sieg der Herren-II-Mannschaft stieß auch noch Moritz Schreiber zum Team dazu.

Respekteinflösend sei bereits das Einspielen gewesen, wie Jürgen Wöls erzählt. “Die Schwaiger haben sich super eingeschlagen, deswegen dachte ich, dass es eine enge Kiste werden könnte. Die könnten uns ärgern.” Ein junges Team stand da auf Schwaiger Seite, die Ältesten gerade Mal 25 Jahre alt und sehr dynamisch.

Mühldorf begann mit der gewohnten Startformation, mit der Ausnahme, dass Jakob Gilles für David Fecko über die Mitte angegriff. “Die Ansage war, dass wir konzentriert spielen und viel auf dem Spielfeld kommunizieren und einen hohen Aufschlagdruck erzeugen”, so Wöls. Das hat von Beginn an sehr gut funktioniert, als Jakob Gilles zum ersten Service an der Grundlinie stand und gleich mal eine 5:1-Führung herbeiführte. Doch Schwaig hielt dagegen, weil der gesundheitlich angeschlagene Libero Xander Mühlbauer anfangs noch Zeit benötigte, bis er Betriebstemperatur erreicht hatte. “Aber das wäre jetzt Jammern auf ganz hohem Niveau. Schwaig hat sehr gut aufgeschlagen, das hat uns vor Probleme gestellt, auch die Abwehrleistung war nicht optimal”, meinte Coach Wöls nach dem Spiel. Mühldorf behielt dennoch die Oberhand, schlug ebenso stark auf. Felix Schinko verteilte die Bälle gut, damit haben die Mühldorfer den ersten Satz relativ schnell klar gemacht (25:15).

In unveränderter Aufstellung – Schinko im Zuspiel, Gschwendtner und Schreiber im Mittelblock sowie Nennhuber und Bartsch über Außen und Moritz Wöls auf Diagonal – ging es in den zweiten Satz, der nicht mehr so dominant war wie Durchgang eins. Schwaig befand sich absolut auf Augenhöhe (10:10), bevor Fabian Bartsch mit seinem Aufschlag ein kleines Polser bilden konnte (13:10). Schwaig blieb dran, “weil wir plötzlich etwas unkonzentriert waren, nachdem der erste Satz so klar über die Bühne gegangen war”, beschreibt Wöls den zähen Spielverlauf. Zuspieler Fabian Wagner für den bis dato überragend spielenden Felix Schinko und Moritz Schreiber für Flo Gschwendtner sollten bei 17:15 und 22:19 für andere Reize setzen. “Ab da rollte der Zug wieder”, so Coach Wöls. Moritz Wöls machte schließlich mit drei Aufschlägen in Folge den Satz klar (25:20).

“Mein großes Ziel ist es maximal flexibel zu bleiben, weil wir immer damit rechnen müssen, dass jemand auf einer Schlüsselposition ausfallen könnte. Deswegen im dritten Satz komplett umgestellt”, erklärt die goße Änderung in Durchgang drei. Er stellte Kilian Nennhuber auf Diagonal und Moritz Wöls auf Außen. Moritz Schreiber sollte in der Mitte für Flo Gschwendtner spielen und Fabian Wagner startete anstelle von Felix Schinko. Vier personelle Änderungen also, ohne dass die Dominanz der Mühldorfer darunter gelitten hätte. Im Gegenteil: Jetzt zeigte sich einmal mehr die mentale Stärke der Mühldorfer. Der TSV setzte sich schnell ab, führte nach einer kleinen Serie von Fabian Bartsch mit 8:3. Später mit 16:6. Dann mit 20:8. “Kilian Nennhuber hat unglaublich stark angegriffen. Nachdem er fast jeden Ball verwertet hatte, wurde er von Fabian Wagner entsprechend gut und konsequent mit Bällen eingedeckt. Moritz Wöls blieb auf der Außenposition quasi fehlerfrei. Moritz Schreiber blockte grandios und Jakob Gilles wehrte zusätzlich stark ab”, fasst Wöls das klare 25:12 zusammen. “Das hat alles dazu geführt, dass wir Schwaig nach einer Stunde mit 3:0 aus der Halle geschossen haben!” Den Matchball hämmerte Moritz Wöls am Block vorbei knapp hinter die Drei-Meter-Linie.

Trainer Michael Raddatz zeigte sich tief beeindruckt von der Leistung Mühldorfs, wählte Kilian Nennhuber zum MVP. Dem kann sich Wöls nur anschließen. “Wir müssen aber diese Schwächephasen in Annahme und auch in der Abwehr abstellen, weil jetzt bekommen wir die Teams, die wirklich ganz vorne in der Tabelle zu finden sind!” Wöls spricht vom Drittplatzierten aus Dachau, der am Samstag Friedberg mit 2:3 unterlegen ist. Damit hat sich bei einem Spiel weniger mit nun 18 Punkten der Abstand zum Tabellenführer aus Mühldorf (25 Punkte) vergrößert. Marktredwitz allerdings bleibt nach einem 3:1 gegen die Donau Volleys aus Regensburg auf Platz zwei und mit 24 Punkten auf Tuchfühlung zu Mühldorf.

Nachdem der TSV nicht weiß, wie langwieirig die Rückenverletzung von Tom Brandstetter sein wird, hat der TSV laut Wöls bereits die Fühler ausgestreckt, um Ersatz auf der Außenannahmeposition zu finden. Jetzt ist man erst einmal eine Woche spielfrei. Man will die Zeit nutzen, um sich optimal auf die verbleibenden vier Spiele in diesem Jahr vorzubereiten.

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