Mühldorf – Spitzenspiel für die Mühldorfer Zweitliga-Volleyballer: Der Tabellenführer und Titelaspirant Karlsruhe stellt sich am Sonntag, 16 Uhr in der Nutz-Arena an der Mittelschule Mühldorf vor. Chancenlos sind die Gastgeber aber nicht. Mit 23 Punkten und acht Siegen aus neun Spielen stehen die Karlsruher derzeit verdientermaßen auf Platz eins. Den Mühldorfer Chef-Trainer Heiko Roth überrascht das nicht. „Beim Vorbereitungsturnier in Gotha unmittelbar vor Saisonstart hat man schon erkennen können, wohin der SSC will: Nach ganz oben!“
Und so macht der Mühldorfer Coach auch keinen Hehl daraus, dass es die Karlsruher sind, die als Favorit auf das Spielfeld in der Nutz-Arena treten werden. Darüber soll auch die überraschende 1:3-Niederlage vor zwei Wochen gegen Delitzsch nicht hinwegtäuschen. „Bei diesem Spiel war Karlsruhes Bester, Jens Sandmeier nicht, fit!“, weiß Roth. Jetzt greift der 2,02 Meter große Außenangreifer wieder voll an und das könnte die Mühldorfer vor Probleme stellen: „Der weiß ganz genau, was er tut“, so Roth.
Genau wissen, was sie tun: Das muss man auch den anderen Karlsruher Angreifern nicht sagen. Zuletzt in bestechender Form auch Julian Schupritt auf Annahme-Außen und Felix Roos über die Diagonalposition.
Kränkelnde Spieler davon hat Roth nur einen. Kapitän Tom Brandstetter hatte das Donnerstagstraining abgesagt, weil er angeschlagen war. Er hat sich selbst Ruhe verordnet, um am Sonntag wieder fit auf dem Spielfeld zu stehen. Überhaupt seien nur sechs Mühldorfer Spieler im Training gewesen. Flo Gschwendtner war auf Fortbildung, Fritz Vähning mit Jugendnationalmannschaft auf einem Lehrgang in Frankfurt. „Wir haben dann mit den ebenfalls reduzierten Grafinger zusammen trainiert. Die waren auch nur zu sechst. Das Training war ganz gut.“
Und wie will der Mühldorfer Trainer dem Top-Team Paroli bieten? „Wir werden versuchen, wieder ordentlich Druck über den Aufschlag zu erzeugen. Optimalerweise müssen wir damit dafür sorgen, dass Karlsruhe kein schnelles Spiel aufziehen kann. Wir müssen deren Schnellangriff rausnehmen.“
Roth verweist auf das Spiel zuletzt gegen Mainz, in welchem diese Taktik sehr gut aufgegangen sei. Auf der anderen Seite vertraut Roth auf eine stabile Annahme und Abwehr. „Karlsruhe hat sehr groß gewachsene Spieler. Wir müssen einen solide Block stellen und uns in der Abwehr auf lange Bälle einstellen. Im Training haben wir darauf auch unseren Fokus gelegt“, verrät Roth, der von seinen Mannen eine Schippe mehr Risiko fordert, um den Tabellenführer in die Schranken zu weisen.
Wenn das Spiel am Sonntag um 16 Uhr beginnt sind aufgrund der Corona-Einschränkungen keine Zuschauer erlaubt. Abteilungsleiter Stefan Bartsch verweist auf die Live-Übertragung im Internet auf sportdeutschland.tv. „Wir sind das ja aus der vergangenen Saison gewohnt und die Zuschauer auch.“ Man sei froh, dass sich diese Alternative zum Live-Besuch bietet.