„Es geht aktuell in die richtige Richtung“

Noah Meyer spricht über die laufende Saison der Mühldorfer Volleyballer und feiert erste MVP-Medaille

Mühldorf – Gegen den TuS Kriftel hat der TSV Mühldorf am Sonntag seinen zweiten Saisonsieg in der 2. Volleyball-Bundesliga gefeiert. Ausgezeichnet als MVP leistete Noah Meyer einen großen Beitrag zu diesem Erfolg. Der 18-jährige Libero ist ein Mühldorfer durch und durch: Meyer arbeitete sich über die Jugendmannschaften in den Bundesliga-Kader und setzt sich auch abseits vom Volleyball-Feld für den TSV ein. Im Interview mit der OVB-Sportredaktion spricht Noah Meyer über die bisherige Saison, die MVP-Medaille gegen Kriftel und seine Tätigkeiten im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) beim TSV Mühldorf.

Sie spielten für den TSV Mühldorf schon in der Jugend und jetzt bei den Herren. Wie war dieser Weg für Sie?
Ich habe als Kind erst mit Fußball angefangen und Volleyball dann erst mit neun oder zehn Jahren, da war der Fabi Bartsch (Kapitän beim TSV, Anm. d. Red.) mein Trainer. Ich bin dann relativ schnell zum Volleyball gewechselt und hab alle Jugenden bei Mühldorf gespielt. Beim älteren Jahrgang habe ich mich als Libero festgespielt und in meinem Jahrgang habe ich immer noch Außenangriff gespielt. Vor zwei Jahren habe ich meine erste Saison als Libero bei den Herren 2 in der Regionalliga gespielt, dann bin ich immer wieder mit der Ersten zu den Spielen gefahren, habe aber kaum gespielt. Letzte Saison habe ich mit dem Stephan Schinko (Sportdirektor, Anm. d. Red.) geredet. Er hat mir gesagt, dass ich dieses Jahr als erster Libero eingeplant bin.

Wie schwierig war diese Umstellung, ständig zwei verschiedene Positionen zu spielen?
Schon schwer. Libero ist eine Position, da kommt’s nicht drauf an, dass du die Punkte machst. Sondern, dass du deinem Team die Möglichkeit gibst, durch eine gute Annahme und eine gute Abwehr den Punkt zu erzielen. Andererseits ist es als Außenspieler natürlich auch richtig geil, einfach auf den Ball draufzuhauen.

Sie spielen aktuell Ihre erste Saison in der 2. Bundesliga. Wie erlebten Sie den Start?
Ich finde, dass ich mich gut in die Mannschaft eingegliedert habe. Es macht mir Spaß, mit meinen Teamkollegen zusammenzuspielen. Der neue Trainer konnte mir auch schon sehr weiterhelfen, vor allem in der Annahme oder in der Abwehr, aber es gibt noch Baustellen.

Welche sind das?
Die Schnelligkeit. Ein guter Antritt ist als Libero wichtig, wenn ein kurzer Ball kommt oder man viele schnelle Richtungswechsel machen muss.

Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Spielzeit aus Mannschafts-Sicht?
Es war wirklich kein sonderlich guter Start, aber ich denke, dass die letzten Spiele deutlich besser waren. Das zeigt, dass es aktuell in die richtige Richtung geht. Die Trainingsqualität wird immer besser, da hatten wir Anfang der Saison noch Schwierigkeiten.

Was machten Sie beim Sieg über Kriftel am Sonntag besser?
Was man auf jeden Fall sagen muss, ist, dass wir in der Annahme deutlich stabiler waren. Der Block stand gut und auch in der Abwehr waren wir sehr bereit.

Sie erhielten am Sonntag ihre erste MVP-Auszeichnung. Wie erlebten Sie das Spiel?
Ich habe selber gemerkt, dass wir in der Annahme einen sehr guten Job gemacht haben. Ich habe auch versucht, mein Team mehr und mehr zu pushen. Es ist ja ganz wichtig, als Libero Anweisungen zu geben, weil du der Abwehr- und Annahme-Chef bist. Ich wusste, dass ich gut gespielt habe, aber wir haben eigentlich alle gut gespielt. Deswegen hätte jeder ausgezeichnet werden können. Dass das dann ich geworden bin, war natürlich sehr geil, das habe ich mir schon oft gewünscht.

Das hatten Sie sich vor der Saison vorgenommen. Gibt es jetzt ein neues Ziel?
Ich denke, man kann das Ziel ausbauen und auf drei MVP-Medaillen erhöhen. Das ist zwar hochgesteckt, aber das ist auch gut so.

Was muss der TSV Mühldorf aufs Parkett bringen, um die kommenden Spiele siegreich zu gestalten?
Ich denke, dass eine gute Annahme einer der Grundbausteine ist. Gegen Kriftel haben wir auch sehr gut aufgeschlagen, da haben wir in den Spielen davor zu viele Fehler gemacht.

Sie sind nicht nur als Spieler beim TSV aktiv. Wie genau sieht Ihr Tagesablauf im FSJ aus?
Ich starte morgens in der Geschäftsstelle, da stehen Sachen wie Trainingsplanung, ein kleiner Hallencheck und dem Hausmeister helfen an. Mittags geht es los mit Trainingseinheiten, die ich leite: die KinderSportSchule (KiSS), die Ballschule, viel Volleyballtraining, Tennistraining – ziemlich breit gemischt. Und ich bin noch an der Grundschule in Mühldorf, da helfe ich einen Tag beim Sportunterricht und betreue die Ganztagsklasse im Sportunterricht.

Die Ballschule gibt es erst seit Kurzem. Was genau ist das?
Dabei liegt der Fokus nicht nur auf einer Sportart. Man kann alles ausprobieren und dann sollen die Kinder sehen, welches Ballspiel denn das beste für sie ist.

Welche der Aufgaben macht Ihnen am meisten Spaß?
Ganz klar das Volleyballtraining. Da habe coole Gruppen, mit denen macht es echt Spaß.

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