Gotha – Es war eine Herkulesaufgabe für das junge Team des TSV Mühldorf: Beim amtierenden Meister der 2. Bundesliga Süd, den Blue Volleys Gotha, musste die Mannschaft von Trainer Mateusz Zarczynski stark ersatzgeschwächt antreten – und verkaufte sich trotz eines klaren 0:3 (14:25, 24:26, 18:25) teuer.
Die Vorzeichen standen alles andere als günstig. Mit Thomas Brandstetter (Sprunggelenk), Moritz Schreiber und Nikolai Gastell (krank) fehlten gleich drei Leistungsträger. Nur neun Spieler standen im Kader, darunter zwei Liberos und mit Luca Meindl lediglich ein etatmäßiger Mittelblocker. Um die Lücken zu füllen, rückte Kapitän Fabian Bartsch zunächst auf die Mittelblockposition. Doch der nächste Rückschlag folgte früh: Schon im ersten Satz verletzte sich auch noch Moritz Wöls am Sprunggelenk, Alexander Mühlbauer musste auf Außen einspringen.
Im zweiten Satz stellte Zarczynski um: Felix Schinko übernahm den Mittelblock, Oliver Wachtel kam im Zuspiel, Bartsch und Leonhard Rester bildeten das Außenangreifer-Duo. Auf der Diagonalposition wuchs Kacper Kalucki über sich hinaus. Mit druckvollen Angriffen und mutigen Aufschlägen sorgte der Pole für die stärksten Mühldorfer Phasen und wurde am Ende von Gothas Trainer Robert Werner verdient zum MVP auf Mühldorfer Seite gekürt.
Vor 300 lautstarken Zuschauern in der ausverkauften Ernestiner Sporthalle zeigte der TSV große Moral, konnte aber nur im zweiten Satz wirklich mithalten. Trotz kämpferischer Abwehr und mutigem Angriffsspiel reichte es am Ende nicht für einen Satzgewinn.
„Die Jungs haben sich trotz dieser Situation gut präsentiert“, lobte Zarczynski.
Nun hat Mühldorf ein spielfreies Wochenende – Zeit, Verletzungen auszukurieren, bevor es am 18. und 19. Oktober mit einem Doppel-Heimspielwochenende weitergeht. Dann sollen endlich die ersten Punkte her.