Doppelheimspieltag am Wochenende

Ein starker Block wird gegen die Barock Volleys nötig sein. Foto: Matthias Hergenhan

Mühldorf – Ludwigsburg am Samstagabend, Bühl am Sonntagnachmittag. Da bleibt nicht viel Zeit für die Regeneration bei den Mühldorfer Zweitligisten. Immerhin haben sie einen Vorteil: Die beiden Spiele am Wochenende finden in der NUTZ-Arena an der Mittelschule statt, die Spieler um Chefcoach Alejandro Kolevich müssen also nicht in der halben Bundesrepublik rumfahren, können sich im eigenen Bett vom Samstagsspiel ausruhen.

Es sei eine „schwierige Trainingswoche“ gewesen, sagt der Chefcoach. David Fecko war bei seiner Familie in der Slowakei, Moritz Schreiber im Urlaub, Fabian Bartsch doktert an seiner Bachelorarbeit. Aber: Beide Herrenmannschaften haben voll motiviert trainiert, sind guter Dinge. Cheftrainer Kolevich freut sich jedenfalls auf einen „sehr spannenden Doppelspieltag“. Zumal Mittelblocker Connor Finnie immer besser wird. „Er hat in den vergangenen beiden Spielen seine beiden besten Saisonleistungen gezeigt!“

Samstagsgegner schockt mit zehn Siegen in Folge

Wie sind die Gegner einzuschätzen? Aufsteiger Ludwigsburg, den die Mühldorfer am Samstagabend (19 Uhr) erwarten, hat eine beispiellose Rückrunde hingelegt. War der Aufsteiger aus der 3. Liga noch etwas holprig in die Saison gestartet und zwischenzeitlich mehrere Wochen auf dem 12. Tabellenplatz zu finden, zeigt die Formkurve seit dem 1. Dezember steil nach oben.

Die letzte Niederlage gab es gegen Mühldorf

Damals, Anfang September, kassierten die Ludwigsburger ihre letzte Niederlage. Das war ausgerechnet bei ihrem Heimspiel gegen Mühldorf der Fall (1:3). Seitdem aber haben die Ludwigsburger kein Spiel mehr verloren. Zehn Spiele, zehn Siege spiegeln eine nahezu makellose Bilanz wider. Einzig beim 3:2 gegen Kriftel haben die Schwaben einen Punkt auf der Strecke gelassen. 

Den Grund dafür sieht Mühldorfs Sportmanager Stephan Schinko an den personellen Veränderungen der international sehr breit aufgestellten Truppe. Erst während der Saison, kurz vor Weihnachten, war der Australier Ryan Slater zum Team gestoßen. Prompt hat es der 24-Jährige bereits auf zwei goldene MVP-Medaillen gebracht.

„Eine sehr starke Mannschaft, die den Fokus auf den Aufstieg gelegt hat“, so Cheftrainer Kolevich. Den besten Spieler sieht Kolevich in Ben-Simon Bonin, der im vergangenen Jahr noch beim Erstligisten Friedrichshafen als Außenangreifer Punkte holte.

Tin Tomic ist seit 2023 im Team, auch der Kroate kann schon zwei MVP-Medaillen vorweisen, wie auch der Schweizer Tim Köpfli. Raphael Luca Noz glänzt mit drei Medaillen, Laurin Schiegl ebenso mit drei MVP-Auszeichnungen, mit denen auch der ukrainische Außenangreifer Mykyta Shapovalov mithalten kann.

Ludwigsburg mit internationaler Klasse auf dem Spielfeld

Die starken Individualisten, verbunden mit der Siegesserie, das alles hat natürlich Auswirkungen auf die Tabelle. Platz vier nehmen die Schwaben ein, befinden sich mit einem Spiel mehr auf dem Konto sowie 36 Punkten noch in greifbarer Nähe zu den Mühldorfern, die in 19 Spielen bislang 31 Zählern sammeln konnten. Die Vize-Meisterschaft wäre durchaus noch drin für die Barock Volleys aus Ludwigsburg, Kriftel mit 41 Punkten in Reichweite.

Die Meisterschaft aber werden sich die Blue Volleys aus Gotha nicht mehr nehmen lassen. Zu groß der Vorsprung, nur Kriftel kann den Gothaern noch den Meistertitel in den verbleibenden fünf Spielen abluchsen. Am 29. März treffen die beiden Top-Teams der Liga direkt aufeinander.

Ganz vorne mitzumischen – so groß sind die Ziele beim TSV Mühldorf nicht angesiedelt. Die erste Priorität für den Aufsteiger aus Oberbayern galt dem Klassenerhalt, die zweite einem Platz im vorderen Drittel. Sportdirektor Stephan Schinko ist sich sicher: „Mit dem Abstieg werden wir nichts zu tun haben. Zu gut ist die Mannschaft!“

Zwei Spiele, sechs Punkte für Mühldorf?

So gut, dass sie vielleicht sogar sechs Punkte an diesem Wochenende klarmacht? Denn am Sonntag wartet dann der TV Bühl auf die Mühldorfer. Um 16 Uhr beginnt das Spiel in der NUTZ-Arena. Bühl befindet zwar mit 30 Punkten nur einen Zähler hinter Mühldorf in Lauerstellung, musste aber in den vergangenen Wochen ähnlich herbe Niederschläge verkraften wie die Tesla-Aktie.

Fünf Niederlagen in Folge, lediglich ein Pünktchen gab es noch beim 2:3 gegen Eltmann. Vom ehemals 3. Rang rutschte Bühl sogar bis auf Platz 8 ab. Erst vor zwei Wochen dann wieder ein leiser Hoffnungsschimmer für den Club nach dem standesgemäßen 3:1 gegen das Tabellenschlusslicht aus Langen.

Kolevich kennt Bühl als Co-Trainer und als Chefcoach

Bühl ist kein unbekannter Club für Mühldorfs Trainer. Alejandro Kolevich war in den Jahren 2017 bis 2019 Co-Trainer, ging dann zurück nach Argentinien, um die U23-Damenmannschaft zu trainieren, um in den Spielzeiten von 2019 bis 2021 wieder nach Bühl zurückzukehren. Diesmal aber als Cheftrainer. „Ich habe mit vielen Spielern in Bühl gearbeitet, eine gute und eingespielte Mannschaft, die aber zuletzt von Krankheit und Verletzungen beutelt war, nicht das raus holen konnte, was sie eigentlich drauf hat.“ Bei der Frage nach dem stärksten Spieler muss Kolevich nicht lange überlegen. „Das ist eindeutig der Diagonalspieler Alexander Duncan-Thibault!“ Der Kanadier konnte in der laufenden Saison bereits neun Medaillen einsammeln als bester Spieler des Teams.

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