3:0-Erfolg im Lokalderby gegen Grafing

Mühldorf – Grafing steht im Abstiegskampf, Mühldorf wollte sich unbedingt revanchieren: Das war die Ausgangssituation im Lokalderby der 2. Volleyball-Bundesliga. Die Grafinger waren zu Gast in Mühldorf in der Nutz-Arena. Die Gäste belegen mit 13 Punkten den letzten Tabellenplatz und tragen damit die rote Laterne. Und die gilt es wieder loszuwerden.

In der letzten Begegnung Anfang Dezember taten sich die Mühldorfer schwer gegen die jungen Grafinger. Am Ende rangen die Grafinger sie mit 2:3 nieder. Mühldorfs Abteilungsleiter Stefan Bartsch kommentierte damals: „Wir hatten Grafing voll im Griff, aber wir leisteten uns erschreckende Schwächephasen und haben sie so zurück ins Spiel gebracht.“ Zu statisch habe man gespielt, nicht flexibel genug auf die Spielweise der Grafinger reagiert.

Keine guten Vorzeichen

Das sollte im Rückrundenspiel nicht passieren. Wobei im Vorfeld schon Vermutungen angestellt wurden, dass sich die Grafinger Verstärkung holen könnten: Denn anders als in dieser Saison gehörte Grafing in den Jahren zuvor immer zu den Top-Mannschaften der zweiten Bundesliga. Nach dem Abgang vieler spielstarker Volleyballer mussten die jungen Nachrücker in große Fußstapfen treten. Kein Wunder also, dass zum Lokalderby Routinier Fabian Wagner wieder aktiviert wurde. Der saß im ersten Satz zunächst auf der Bank.

Zu erwarten war ein spannendes Spiel. Grafing spielt gegen den Abstieg, die Innstädter hingegen wollten sich für die letzte Niederlage revanchieren. Die Vorzeichen auf Mühldorfer Seite waren suboptimal: Man ging mit nur acht Spielern an den Start. Fritz Vähning, Paul Gehringer und Flo Gschwendtner sind nach wie vor im Krankenstand. Hauke Ferch, Felix Schinko, Moritz Wöls und James Feuchtgruber waren mit der zweiten Herrenmannschaft unterwegs. Zudem hatten die Grafinger einen großen Fanblock dabei, denn am gleichen Tag fand in Mühldorf die bayerische Meisterschaft der U15 statt. So waren ohnehin viele Grafinger vor Ort, die nachmittags im Finale den Sieg ihrer U15 gegen die Mühldorfer bejubelten. Das Bundesligaspiel sollte jedoch anders verlaufen.

Ausgeglichener erster Satz

Im ersten Satz konnte sich kein Team wirklich absetzen. Es gab ein paar Wahnsinns-Abwehraktionen von Kilian Nennhuber, starke Angriffe von Juro Petrusic. Aber bis zur ersten technischen Auszeit blieb es ausgeglichen. Dann leisteten sich die Mühldorfer eine kleine Schwächephase, wirkten unkonzentriert, machten vermeidbare Fehler – Touch, Netzberührungen. Bei Grafing hingegen lief alles rund, die Aufschläge kamen und schon zogen die Gäste mit 17:12 davon.

Durch blockstarke Aktionen von Kahn und Fecko kämpften sie sich aber wieder ran, übernahmen bei 21:20 die Führung und bauten diese durch starke Aufschläge von Alex Brandstetter aus. Fabian Bartsch legte nach. Der erste Satz ging mit 25:22 an die Mühldorfer, auch wenn es zwischenzeitlich nicht danach ausgesehen hatte.

Im zweiten Satz bei gleicher Aufstellung wurde Fabian Bartsch für seine starken Aufschläge belohnt, brachte das Team in Führung. Die Aufschläge kamen und so stand es zur ersten technischen Auszeit 8:5.

Mühldorf lässt sich nicht irritieren

Die unangenehmen Flatteraufschläge der Grafinger, mit denen die Spieler bei der letzten Begegnung nicht zurechtkamen, brachten die Mühldorfer Annahme nicht in Bedrängnis. Bei einem komfortablen Vorsprung von 12:7 und einem fulminant aufschlagenden David Fecko nahm Grafing eine Auszeit. Bei 13:7 wechselte Grafing Fabian Wagner ein, der auf die für ihn ungewohnte Diagonalposition ins Spiel kam. Aber auch er konnte wenig ausrichten.

Die Mühldorfer ließen sich nicht irritieren, spielten souverän bis zum 17:11. Durch Aktionen von Wagner schafften die Grafinger es, auf 14:17 zu verkürzen, aber nach weiteren starken Aufschlägen von Juro Petrusic und Tom Brandstetter stürmten die Mühldorfer mit 25:15 davon.

Mit dergleichen Aufstellung ging es im dritten Satz weiter. Die Mühldorfer entfesselt, mit viel Spaß am Spiel, rasten förmlich zum 18:4 davon. Die Mühldorfer spielten nahezu fehlerfrei. Juro Petrusic prügelte regelrecht den ein oder anderen Angriff ins gegnerische Feld. David Fecko schloss den Satz mit einem Ass bei 25:10 ab. Zum besten Mühldorfer Spieler kürte der Grafinger Trainer Charles Kahn. Auf Grafinger Seite gewann Fabian Wagner die Medaille zum MVP. Für Mühldorf war es das vorletzte Heimspiel: Das letzte findet am Ostersamstag statt, wenn Leipzig zu Besuch in die Nutz-Arena kommt. vk

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