Zwei Punkte für Mühldorf nach Netzroller-Angriffsbagger

Hansi Kessler (im Angriff) lieferte wieder eine fantastische Partie. Zurecht wurde der Diagonalangreifer MVP bei Mühldorf. Foto: Matthias Hergenhan

Mühldorf gewinnt hochdramatisches Spiel gegen Rottenburg

Mühldorf – Der letzte Ball hat eigentlich genau das ausgedrückt, was sich in den zweieinhalb Stunden vorher abgespielt hat. Ein Arbeitssieg war es, den sich die Mühldorfer Zweitliga-Volleyballer erkämpft hatten gegen den TV Rottenburg. “Vogelwild war es!”, sagte Kapitän Fabian Bartsch nach dem 3:2-Erfolg (22:25/25:22/23:25/25:23/17:15) der Mühldorfer gegen den Tabellenachten.

Das begann schon im ersten Satz, als die Mühldorfer, den Sieg vor Augen, es nicht geschafft haben, den Sack zuzumachen. Stets eine knappe Ein-Punkteführung, 21:19 in Front, doch am Ende jubelte Rottenburg (25:22). “Wir haben ihn einfach nicht ins Ziel gebracht”, ärgerte sich Kapitän Bartsch.

Besser lief es dann im zweiten Durchgang, der hart umkämpft war. In der Crunchtime war es die Aufschlagserie von Tom Bradstetter, welche die Mühldorfer von 19:19 auf 23:19 davonziehen ließen. Das reichte, um am Ende den Satzgewinn zu bejubeln (25:22).

Jetzt schien es endlich zu laufen. Im dritten Satz waren die Mühldorfer immer vorne, führen sogar mit 23:22. Bei 23:23 dann der Doppelwechsel von Mühldorfs Coach Alejandro Kolevich, der Felix Schinko und Tom Brandstetter für Hansi Kessler und Fabian Wagner brachte. Kessle, sichtbar aufgewühlt, drückte sein Missfallen für diesen Wechsel aus, Schinko brachte die Kugel nicht gewinnbringend ins Feld. Besser machte es Rottenburgs späterer MVP Timon Schippmann, der dann mit zwei Assen im Aufschlag für klare Verhältnisse gesorgt hat (25:23).

Mund abwischen weitermachen, lautete nun die Devise bei Mühldorf. Tatsächlich zog das Kolevich-Team bis auf 19:13 und 21:14 davon, der vierte Durchgang schien somit eine klare Sache zu werden. Doch dann schlichen sich zu viele Fehler ein. Rottenburg kam nochmal ran, verkürzte auf 23:24, bevor Kilian Nennhuber am Aufschlag den Weg zum Satzgewinn geebnet hat.

Was nun folgte, beschreibt Fabian Bartsch dann als “Ritt auf der Rasierklinge”. Beide Teams schenkten sich nichts. Es gibg hin und her, ein emotional aufgeladenes Spiel, dass darin gipfelte, dass Rottenburg beim Stand von 13:13 einen Aufstellungsfehler bei Mühldorf gesehen haben wollte. Es folgte eine lange Diskussion. Der Schieri ließ sich davon nicht beeindrucken und das Spiel weiterlaufen. Dann drei Matchbälle für den TSV Mühldorf, der in der Schlussphase völlig konfus in der eigenen Hälfte rumirrte. Fabian Bartsch schaffte es irgendwie, den verirrten Ball mit der dritten Ballberührung über das Netz zu schaufeln. Sein Baggerball bleibt an der Netzkante fast hängen, purzelt aber ins gegnerische Feld. Die verdutzten Rottenburger können den Ball nicht mehr spielen – Sieg für Mühldorf!

Mit diesen zwei Punkten rückt Mühldorf wieder weiter in der Tabelle vor. Vierter sind die Innstädter nun mit 28 Punkten, hinter Gotha (48 Zähler), Eltmann (34) und Kriftel (32).

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