Mühldorf – Das hatten sich die Spieler des TSV Mühldorf anders vorgestellt. Am Samstagabend wollten sie vor heimischer Kulisse in der NUTZ-Arena an ihre starke Leistung aus dem Hinspiel gegen die Barock Volleys MTV Ludwigsburg anknüpfen – damals hatten sie den Aufsteiger mit 3:1 besiegt. Doch diesmal zeigte sich der Tabellenvierte aus Schwaben als zu stark für die Oberbayern. Nach drei Sätzen stand eine deutliche 0:3-Niederlage (26:28, 15:25, 23:25) auf der Anzeigetafel.
Dabei begann der erste Satz vielversprechend. Vor gut 350 Zuschauern spielte der TSV Mühldorf mutig und engagiert. Vor allem Außenangreifer setzten Akzente im Angriff. Auch Mittelblocker Connor Finnie, der sich zuletzt stark verbessert zeigte, punktete mehrfach direkt am Netz. Mühldorf hielt das Spiel offen, zwang die Gäste in lange Ballwechsel und holte sich in der Crunchtime sogar einen Satzball. Doch wie so oft in dieser Saison entschied die Kaltschnäuzigkeit: Die Barock Volleys blieben ruhig, nutzten die kleinen Unsicherheiten im Mühldorfer Spiel und entschieden den ersten Satz mit 28:26 für sich.
„Das war ein entscheidender Moment“, sagte Cheftrainer Alejandro Kolevich im Anschluss. „Wir haben gut gespielt, aber dann zwei, drei leichte Fehler gemacht. Das nutzt eine Mannschaft wie Ludwigsburg sofort aus.“
Im zweiten Satz zeigten die Schwaben dann, warum sie aktuell die formstärkste Mannschaft der Liga sind. Ludwigsburg dominierte das Spielgeschehen, setzte die Gastgeber mit druckvollen Aufschlägen – insbesondere durch Ben-Simon Bonin und Tim Köpfli – permanent unter Druck. Mühldorf bekam in der Annahme keine Stabilität mehr rein. Das Zuspiel von Felix Schinko wurde dadurch zunehmend schwieriger, und im Angriff fehlte die letzte Durchschlagskraft. Die Gäste zogen Punkt um Punkt davon. Über 5:13 baute Ludwigsburg die Führung komfortabel aus. Zwar kämpfte sich Mühldorf gegen Satzende noch einmal etwas heran, doch mehr als Ergebniskosmetik war nicht drin. Der zweite Satz endete mit einem deutlichen 15:25 aus Sicht der Hausherren.
Im dritten Satz gelang es den Mühldorfern, sich wieder zu stabilisieren. Die Annahme stand besser, und auch der Block um Kilian Nennhuber und Connor Finnie machte mehr Druck. Über die Außenposition brachte Moritz Wöls frische Impulse, während Fabian Bartsch trotz Doppelbelastung durch seine Bachelorarbeit Verantwortung übernahm. Der TSV führte zwischenzeitlich mit 12:8, doch die Gäste blieben nervenstark. Angeführt vom späteren MVP Tim Köpfli, der mit seiner Präsenz im Block und Angriff herausstach, holte Ludwigsburg Punkt um Punkt auf. In einer spannenden Schlussphase stand es 23:23, ehe die Barock Volleys mit zwei starken Aktionen den Sack zumachten: 25:23 – das 0:3 aus Mühldorfer Sicht war besiegelt.
„Das war ärgerlich“, fasste Kolevich zusammen. „Im dritten Satz haben wir uns endlich gewehrt, aber es hat am Ende nicht gereicht.“
ged/David Geisberger
Bildautor: Matthias Hergenhan